FreiRäume zum Entdecken und Forschen

"Kinder brauchen Freiräume!", ist das Motto des Weltkindertages am 20. September 2018. FRÖBEL schafft als Träger auf verschiedene Arten Freiräume für Kinder - im wörtlichen und übertragenen Sinne. Mit einer medialen Themenwoche machen wir diese Aktivitäten sichtbar. Wir wollen zeigen, dass FRÖBEL als Träger die Kinderrechte nicht nur im Leitbild verankert hat, sondern im Alltag lebt.

Broschüre „FreiRäume zum Entdecken und Forschen - Eine Fragen- und IdeenWerkstatt“

„FreiRäume zum Entdecken und Forschen - Eine Fragen- und IdeenWerkstatt“ heißt die Broschüre der Stiftung „Haus der Kleinen Forscher“, die gemeinsam mit FRÖBEL entwickelt wurde.

Wie kann man Forscherräume in Kindertageseinrichtungen gestalten? Warum ist die Mitwirkung von Kindern wichtig? Und sind mit den „FreiRäumen“ wirklich nur die Räume im Haus gemeint? Ein Interview mit Elisa Steinfeldt, Referentin für Pädagogik und Qualitätsentwicklung bei FRÖBEL.

Wie kam es zu der Idee, gemeinsam mit der Stiftung „Haus der kleinen Forscher“ diese Broschüre zum Thema „FreiRäume“ zu entwickeln?

Die Idee zur Broschüre kam uns während einer Kooperation mit der Stiftung zur „Entwicklung und Erprobung von Best Practice Ansätzen bei der Gestaltung und Ausstattung von Forscherecken und Forscherräumen“. Im Rahmen dieser Kooperation, die im Februar 2014 mit vier FRÖBEL-Kindergärten aus Berlin startete, sammelten wir vielfältige und wertvolle Erfahrungen.

In den FRÖBEL-Kindergärten Fröbelspatzen, Heureka, mittendrin und Schatzinsel entwickelten unsere pädagogischen Fachkräfte gemeinsam mit den Kindern kreative Ideen für verschiedene einladende und anregende Räume, in denen die Kinder jede Menge entdecken und forschen können.

Alle Beteiligten empfanden den Austausch und die Beratungen als bereichernd und motivierend. So entstand der Gedanke, alle Fragestellungen, Erfahrungen, Ideen und praktischen Tipps in einer Sammlung festzuhalten, aufzubereiten und für andere zugänglich zu machen.

In der Broschüre ist nicht nur einfach von Forscherräumen die Rede, sondern von FreiRäumen zum Entdecken und Forschen. Was hat es mit dem Begriff auf sich?

Der Begriff „FreiRäume“ ist eine Wortschöpfung. Schnell war uns im Verlauf der Kooperation klar, dass die Bezeichnung „Forscherraum“ die vielfältigen Möglichkeiten nicht ausreichend widerspiegelt.

Die Idee, von FreiRäumen zu sprechen, ist einerseits aus der Überlegung heraus entstanden, dass Orte und Lernumgebungen zu FreiRäumen werden, wenn durch ihre Gestaltung kreatives Explorieren, Entdecken und Forschen für Kinder möglich sind. Andererseits entstehen FreiRäume erst durch eine reflektierte pädagogische Haltung unter anderem auch in Bezug auf MINT-Themen.

Mit dem Einrichten und Ausstatten eines Raumes allein ist es also nicht getan?

Ja, genau. Mindestens genauso wichtig wie die Gestaltung und Nutzung der FreiRäume ist, dass die Kinder im Alltag eine Bejahung und Förderung ihres Selbstvertrauens sowie ihrer Kompetenzen und ihrer Persönlichkeit spüren.

Wie können die Teams in Kindertageseinrichtungen die Broschüre für sich nutzen, wenn sie FreiRäume schaffen oder wiederbeleben wollen?

Zwei wichtige Bestandteile dieser Broschüre sind die FragenWerkstatt und die IdeenWerkstatt. Sie nehmen auch den umfangreichsten Teil ein.

Pädagogische Fachkräfte, die am Anfang eines umfangreicheren Vorhabens stehen oder inspiriert sind, in ihrer Einrichtung FreiRäume zum Entdecken und Forschen zu verwirklichen, können die so genannte FragenWerkstatt nutzen. Im Wesentlichen geht es darum, den Ist-Zustand zu analysieren, Ziele zu definieren und sich im Prozess immer wieder orientieren zu können. 

Der Aufbau dieser FragenWerkstatt ist an das Sieben-Schritte-Verfahren angelehnt, dass den meisten schon aus der Durchführung von Qualitätsentwicklungsprozessen bekannt ist. Die FragenWerkstatt hilft mit gezielten Leitfragen auf einzelnen FragenBlättern, strukturiert und fokussiert an einem Veränderungsprozess zu arbeiten.

Gibt es konkrete Tipps, wie man mit diesen FragenBlättern am besten arbeitet?

Die FragenBlätter sind so gestaltet, dass man sie sich ganz einfach aus der Broschüre kopieren kann oder sich aus der PDF-Version die gewünschte Seite ausdruckt. Es müssen nicht alle Fragen zwingend chronologisch beantwortet werden. Man kann sich auch einzelne Fragen herauspicken.

Auf jeden Fall empfehle ich aber, die Antworten und Überlegungen zu den Leitfragen schriftlich festzuhalten. Das hilft nicht nur bei der Dokumentation, sondern ist nützlich, falls man noch einmal in einem anderen Kontext darauf zurückgreifen will. Wir haben die FragenWerkstatt und die Leitfragen ganz bewusst so angelegt, dass sie sich auch auf andere Bildungsbereiche übertragen lassen.

An vielen Stellen in der Broschüre geht es um das Thema Mitwirkung. Ist die Broschüre ausdrücklich als Aufforderung zu verstehen, Kinder aktiv in die Entwicklungsprozesse einzubeziehen?

Auf die Mitwirkung von Kindern geht die Broschüre an verschiedenen Stellen genauer ein. Schon in der Phase der Zielfindung und Umsetzungsplanung ist es ganz entscheidend, auch die Perspektive der Kinder einfließen zu lassen.

Durch Beobachtungen aber auch in Morgenkreisen, Kinderkonferenzen und individuellen Gesprächen kann man zum Beispiel herausfinden, wie die Kinder die Einrichtung zum Entdecken und Forschen aktuell schon nutzen.

Und wie sieht es mit den Eltern aus?

Das Vorhaben, Orte als FreiRäume zum Entdecken und Forschen zu gestalten, ist ein geeignetes Thema, um auch die Eltern mit ins Boot zu holen. Die an unserer Kooperation beteiligten FRÖBEL-Kindergärten machten die Erfahrung, dass die Resonanz positiv beeinflusst wurde, wenn sich Familien eine möglichst detaillierte Vorstellung vom Vorhaben machen konnten. Ein schönes Beispiel aus dem FRÖBEL-Kindergarten mittendrin ist im Teil IdeenWerkstatt der Broschüre zu finden.

Diese IdeenWerkstatt nimmt den dritten Teil der Broschüre ein. Wie profitieren pädagogische Fachkräfte von den Inhalten dieser IdeenWerkstatt?

Die IdeenWerkstatt ist eine wahre Fundgrube an Erfahrungsschätzen. Hier sind viele Hinweise, Anregungen und Tipps der am Kooperationsprojekt beteiligten Kindergärten in Wort und Bild zusammengefasst, die sie im Verlauf ihrer umfangreicheren Projekte gesammelt haben. Die IdeenWerkstatt lädt zum Stöbern ein und kann unabhängig von der FragenWerkstatt genutzt werden.

 

Weltkindertag 2018: „Kinder brauchen Freiräume“

Diese Veröffentlichung ist Teil unserer Themenwoche anlässlich des Weltkindertages. Das Motto des diesjährigen Weltkindertags am 20. September 2018 lautet „Kinder brauchen Freiräume“. Damit rufen das Deutsche Kinderhilfswerk und UNICEF Deutschland Bund, Länder und Kommunen dazu auf, mehr Möglichkeiten zur Beteiligung von Kindern und Jugendlichen zu schaffen.

In seinem <link leitbild internen link im aktuellen>Leitbild gibt FRÖBEL das Versprechen, die Rechte von Kindern und die Entfaltung ihrer Bildungschancen in den Mittelpunkt zu stellen. Diese Rechte sind zentral für das Verständnis und das Handeln der pädagogischen Fachkräfte in allen FRÖBEL-Einrichtungen.

Broschüre „FreiRäume zum Entdecken und Forschen - Eine Fragen- und IdeenWerkstatt“

Kostenfreier Download der Broschüre: "FreiRäume zum Entdecken und Forschen. Eine Fragen- und IdeenWerkstatt"

Die Broschüre richtet sich an alle Kindergärten, Kinderkrippen und Horte, die das Entdecken und Forschen noch stärker über eine anregende Raumgestaltung in die pädagogische Arbeit integrieren wollen. Sie kann unter diesem Link kostenfrei als PDF heruntergeladen werden.